Freiburg Augustinermuseum
Das Augustinermuseum in Freiburg im Breisgau (Augustinerplatz, wenige Gehminuten zwischen Münster und Schwabentor entfernt) gehört zu den bedeutenden Museen am Oberrhein mit einer renommierten, umfangreichen Sammlung der Kunst vom Mittelalter bis zum Barock sowie Malerei des 19. Jahrhunderts.
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Das Gebäude, ein ehemaliges Kloster der Augustinereremiten mit gotischem Kreuzgang, wurde durch den Architekten Christoph Mäckler in einen modernen Museumsbau umgewandelt. Das einzigartige Museum ist ebenfalls Diözesanmuseum der Erzdiözese Freiburg. Vergleichbar und ergänzend in der Bedeutung für Kunst und Kultur des Oberrheingebietes vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert sind noch das Unterlinden-Museum in Colmar und die Basler Sammlungen.
Das am Münsterplatz gelegene Museum für Stadtgeschichte im Wentzingerhaus ist eine Abteilung des Augustinermuseums. Die dort gezeigten Gegenstände kommen aus dem Fundus des Augustinermuseums.
Das Augustinermuseum geht auf die in den 1880-er Jahren von Oberbürgermeister Otto Winterer gegründeten Städtischen Sammlungen zurück. Der 1909 von Rudolf Schmid konzipierte und 1914 begonnene Umbau des zuvor vom Theater Freiburg genutzten Klosters zum Museumsgebäude musste 1915 wegen des Ersten Weltkrieges eingestellt werden.
Ab 1919 wurde er von Karl Gruber fortgeführt und im November 1923 eröffnet, allerdings gegenüber den ursprünglichen Planungen eines zentralen Freiburger Museumsbaus stark eingeschränkt und zum Teil äußerst provisorisch ausgeführt, da nach dem Krieg die finanziellen Mittel der Stadtverwaltung sehr beschränkt waren. In diesem provisorischen Zustand befand sich das Gebäude bis 2010. Wegen Kontaminierung durch Holzschutzmittel waren zudem einige Trakte des Museums seit Jahren geschlossen und weitgehend unbenutzbar.
Die Vereinigung Britischer Reiseberichterstatter hat das neue Augustinermuseum im Dezember 2010 als eine der besten neuen Tourismusattraktionen weltweit ausgezeichnet. In der Kategorie „Bestes Auslandsprojekt“ wurde das Freiburger Museum als eines von sechs Attraktionen vorgestellt und zur Bewertung zugelassen. Die Westfassade des Kirchengebäudes hat einen neuen Eingang bekommen und öffnet sich zum Augustinerplatz hin mit einem Foyer.
In dem von Mäckler umgebauten Kirchengebäude befindet sich eine Skulpturenhalle, deren Mittelraum den steinernen Originalfiguren des Freiburger Münsters vorbehalten bleibt. Tafelmalerei und Holzskulpturen umrahmen die Halle in Kabinetten im Parterre und auf der Galerie im Obergeschoss. Hier sind Werke vonMatthias Grünewald, Lucas Cranach der Ältere, Martin Schaffner und Hans Baldungebenso zu finden, wie der „Christus auf dem Esel“ (1350/60) oder der Passionsaltar des Hausbuchmeisters (um 1480).
Auf zwei Ebenen werden mittelalterliche Glasmalereien des Freiburger Münsters präsentiert. Bei Dunkelheit sind die Kaiserfenster auch von außen im neuen Eingangsvorbau zu sehen.
Im Chor der ehemaligen Klosterkirche befinden sich Skulpturen, Altäre, Gemälde und Kleinplastiken des Barock. Aus den Nischen eines acht Meter hohen „Setzkastens“ blicken große Figuren in den Raum. Eine schmale, 14 Meter lange Vitrine zieht sich wie ein Band entlang der Seitenwand.
Sie beherbergt Kleinplastiken und Gemälde. Prunkstück ist der in den 1720er Jahren entstandene Orgelprospekt aus der Abteikirche Gengenbach mit einer 1935 eingebauten Orgel des Freiburger Unternehmens M. Welte & Söhne.
Im Dachgeschoss versammeln sich Gemälde des 19. Jahrhunderts: Franz Xaver Winterhalter, Hans Thoma, Anselm Feuerbach und andere widmen sich der Landschaftsmalerei, Portraits und Genreszenen, allegorischen und religiösen Themen. Insgesamt stehen hier rund 1.400 Quadratmeter in klimatisierten und barrierefrei erreichbaren Räumein für die Präsentation von Kunst zur Verfügung.
Das neu entstandene Untergeschoss der ehemaligen Augustinerkirche beherbergt eine knapp 450 Quadratmeter große moderne Ausstellungshalle, die es erstmals in Freiburg möglich macht, Sonderausstellungen nach internationalem konservatorischen Standard zu zeigen.
Seit 22. Januar 2011 können Exponate der Schatzkammer wieder besichtigt werden. Viele dieser Werke der Gold- und Silberschmiedekunst, die im Zeitraum vom 9. bis zum 18. Jahrhundert entstanden, sind Bestandteil des Freiburger Münsterschatzes.
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