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Freiburg Archäologisches Museum

Von den ältesten Kunstwerken Südbadens bis zum mittelalterlichen Freiburg: Das Archäologische Museum im 1859/61 erbauten Colombischlössle zwischen Kaiser-Joseph-Straße und Hauptbahnhof verführt zu einer Reise durch die Jahrtausende.

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Sie finden es am Rotteckring 5. Ob altsteinzeitliche Frauenstatuetten, Kostbares aus keltischen Fürstengräbern, Zeugnisse römischer Errungenschaften oder regionale Funde aus dem Frühmittelalter – die Originale werden anschaulich präsentiert. Modelle und interaktive Stationen verdeutlichen die Lebensumstände jeder Epoche. Wechselnde Sonderausstellungen zu besonderen Themen runden das Repertoire ab.

Das Museum bietet ein vielfältiges Programm für Erwachsene, Familien und Schulklassen. Bei einer römischen Modenschau, bei Kostümführungen oder in der experimentellen Steinzeit-Werkstatt können Menschen aller Altersgruppen Archäologie erleben.

Die Anfänge der Freiburger archäologischen Sammlung reichen zurück bis in das Jahr 1825, als der Theologe und Historiker Heinrich Schreiber zahlreiche Objekte aus der südbadischen Vergangenheit zusammentrug.

Am Anfang des 20. Jahrhunderts wurden kleine Schausammlungen in der Alten Universität und im Geologischen Institut präsentiert. Das erste Museum für Urgeschichte der Stadt Freiburg befand sich von 1938-1944 sowie ab 1946 im Adelhauser Kloster, bis es 1961 dem Völkerkundemuseum weichen musste.

Erst 1978 fasste der Gemeinderat den Beschluss, das Colombischlössle als neue Heimat der Funde zur Verfügung zu stellen. Nach vierjähriger Planungs-, Umbau- und Einrichtungsphase konnte am 28. November 1983 das Museum für Ur- und Frühgeschichte im Colombischlössle eröffnen. Es wurde 2007 in Archäologisches Museum Colombischlössle umbenannt. Die heutige Dauerausstellung setzt sich aus Objekten der Freiburger Sammlung und aus Leihgaben des Archäologischen Landesmuseums Baden-Württemberg zusammen.

Geschichgte des Colombischlösschens

Die im Stil englischer Neugotik 1859 bis 1861 nach Plänen des Freiburger Architekten Georg Jakob Schneider (1809 – 1883) erbaute Villa steht auf der einstigen Bastion St. Louis, einer der wenigen Reste der Stadtbefestigung von Vauban aus dem 17. Jahrhundert. Nach seiner Bauherrin, der Gräfin Maria Antonia Gertrudis de Colombi y de Bode (1809 – 1863), hieß die Villa bald “Colombischlössle”. 1909 bis 1924 war hier die Städtische Altertumssammlung zu sehen. Nach Nutzungen als Hochbau- und Standesamt regierte von 1947 bis 1952 Leo Wohleb von hier aus den selbstständigen Staat Baden. Danach zogen das Stadtarchiv und das Oberlandesgericht ein. Seit 1983 zeigt das Museum für Ur- und Frühgeschichte, 2007 in Archäologisches Museum Colombischlössle umbenannt, hier seine Schätze.

Epochen

Altsteinzeit

Im rauhen Klima der Eiszeit folgten die Jäger und Sammler der Altsteinzeit den Wanderrouten der Wildpferd- und Rentierherden. Ihre mobile Lebensweise hinterließ im Boden kaum Spuren. Wenige Überreste von Zelten und Jagdlagern geben Hinweise auf ihre Gewohnheiten.

Von ihren Werkzeugen blieben nur die Klingen aus Feuerstein oder Geräte aus Knochen bis heute erhalten. So wurden beispielsweise in Munzingen zahlreiche Klingen und Schaber aus Feuerstein gefunden. Dass auch Kunst eine wichtige Rolle für die Menschen spielte, zeigen die einzigartigen Frauenfiguren aus fossiler Kohle (Gagat) vom Petersfels bei Engen im Hegau. Sie sind die ältesten Kunstwerke in Südbaden.

Nach dem Ende der letzten Eiszeit veränderte sich die Vegetation. Durch das wärmere Klima entstand in Mitteleuropa eine dichte Waldfläche. In der Folge verbreiteten sich hierzulande Bauernkulturen aus dem Osten, die Jäger der Eiszeit verschwanden.

Jungsteinzeit


Das warme Klima nach der letzten Eiszeit führte zur Ausbreitung einer dichten Waldlandschaft in Mitteleuropa. Ackerbau und Viehzucht bestimmten das Leben der ersten Bauern.

Mit Beilen und Äxten aus Felsgestein, gefunden z.B. in Jechtingen und Sasbach, konnten Bäume für den Bau der großen Langhäuser gefällt werden. Gefäße aus gebranntem Ton ermöglichten den jungsteinzeitlichen Bauern nun, Vorräte anzulegen. Mit den neuen dörflichen Gemeinschaften entstanden auch erste Gräberfelder. Die Toten von Jechtingen und Stetten bekamen Steinanhänger oder Muschelperlen als Schmuck mit ins Grab. Auch Tongefäße und Werkzeuge gehörten zu den Beigaben.
Mit dem Beginn der Kupfer- und Bronzezeit begannen neue Materialien aus Metall die steinernen Werkzeuge der Jungsteinzeit langsam zu verdrängen.

Bronzezeit


Die Entdeckung der Erze und die Verarbeitung von Kupfer und Zinn zu Bronze gibt einer ganzen Epoche ihren Namen. Goldglänzender Schmuck und erstmals auch Waffen aus Bronze fanden sich als Beigaben in Gräbern der frühen Bronzezeit von Singen am Hohentwiel. Rund um die Bronzegießerei entstanden neue „Berufszweige“: Metallhandwerker, Erzsucher und Händler. Unbrauchbare Werkzeuge und Waffen – gefunden z.B. in Ackenbach – wurden „gehortet“, wieder eingeschmolzen und zu neuen Stücken verarbeitet.

Der letzte Abschnitt der Bronzezeit wurde geprägt von der Verbrennung der Toten mit Beisetzung der Asche in Tonurnen. In der Höhensiedlung auf dem Burgberg bei Burkheim am Kaiserstuhl stellten die Bewohner Keramikgefäße von hoher Qualität und in großer Anzahl her.

Mit der Verwendung von Eisen als Material für Waffen und Werkzeuge endete die Bronzezeit.

Eisenzeit

Charakteristisch für die Eisenzeit sind kunstvoll geschmiedete Werkzeuge und Waffen, die aus dem harten Eisen gefertigt wurden. In der Frühen Eisenzeit unterhielten die Menschen am Oberrhein weitreichende Handelsbeziehungen. Dies verdeutlichen Bruchstücke griechischer Tongefäße vom Breisacher Münsterberg. Kostbarkeiten aus den großen Grabhügeln von Kappel und Ihringen, zum Beispiel die älteste Glasschale nördlich der Alpen, zeigen den Reichtum der Oberschicht.

Ab der Späten Eisenzeit sind die Kelten, die bereits stadtähnliche Siedlungen bauten, historisch durch antike Schriftsteller belegt. Überreste solcher befestigter oppida sind aus Altenburg-Rheinau und Kirchzarten bekannt. Spezialisierte Handwerker stellten Münzen aus Edelmetallen nach griechischen Vorbildern her, fertigten raffiniertes Kunsthandwerk und töpferten Keramik auf der Drehscheibe.

Mit dem Vordringen der Römer an den Oberrhein fand die Eisenzeit ihr Ende.

Römerzeit

Ab 15 v. Chr. gewannen römische Truppen die Kontrolle über das Alpenvorland und gründeten rechtsrheinische Stützpunkte wie das Legionslager von Dangstetten am Hochrhein. Hier fanden sich bei Ausgrabungen neben Teilen der Soldatenausrüstung auch kostbare Glasgefäße, aus denen die Offiziere ihren Wein tranken.

Die Legionen Roms brachten nicht nur den Krieg, sondern auch fortschrittliche Technik mit sich. Beim Bau von Straßen, öffentlichen Gebäuden und Wasserleitungen bewältigten die Baumeister größte Herausforderungen. Ganze Städte wurden so mit Wasser versorgt.

Die archäologischen Funde stammen sowohl aus einfach und karg ausgestatteten Bauernhöfen als auch aus reichen Villen. Aus der villa von Grenzach sind kunstvolle Wandmalereien, Mosaikböden sowie kostbares Tafelgeschirr bekannt.

Die römische Herrschaft am Oberrhein endete, als Rom um 260/270 n. Chr. das Gebiet rechts des Rheins und nördlich der Donau aufgab.

Spätantike

Die Spätantike war geprägt durch die Krise der römischen Welt und das Eindringen neuer, germanischer Bevölkerungsgruppen. Ab 260 v. Chr. gaben die Römer die rechtsrheinischen Gebiete und die Verwaltungsmacht in Südwestdeutschland auf.

Die von den Römern als Alamanni bezeichneten germanischen Gemeinschaften ließen sich dauerhaft an Hoch- und Oberrhein nieder. Verlassene römische Steingebäude nutzten sie kaum, sondern errichteten neue Gehöfte aus Holz für ihre Siedlungen. Ein seltenes Beispiel ist das römische Badehaus von Wurmlingen, das mit Holzeinbauten versehen als Speicher neu genutzt wurde.
Charakteristisch für die Spätantike waren die befestigten Höhensiedlungen am Schwarzwaldrand: der Zähringer Burgberg und der Geißkopf. Ein wertvoller römischer Glasbecher aus einem Grab bei Wyhl zeigt, dass die Alamannen großen Wert auf die Ausstattung ihrer Verstorbenen legten.

Mit dem Rückzug des letzten römischen Militärs um 488 n. Chr. entstanden neue germanische Reiche.

Frühmittelalter

Im Frühmittelalter entstand eine neue Staatenwelt, darunter das Frankenreich mit der Königsdynastie der Merowinger. Die Menschen lebten in Dörfern, Städte spielten eine geringe Rolle.

Für die Merowingerzeit (480 – 751) charakteristisch waren die sogenannten Reihengräberfelder. Die zahlreichen und kostbaren Grabbeigaben der Friedhöfe von Bad Krozingen und Mengen zeigen den allgemeinen Wohlstand der Bevölkerung. Frauen wurden häufig Gewandspangen (sog. Fibeln) und Schmuck mit ins Grab gegeben, Männern vor allem Waffen. Ab dem 7. Jahrhundert traten christliche Symbole in Form von Goldblattkreuzen auf. Im Zuge der Christianisierung im 8. Jahrhundert gaben die Menschen keine Beigaben mehr in die Gräber und die Reihengräberfelder wurden aufgegeben.

In der Karolinger- (751 – 911) und Ottonenzeit (918 – 1024) liegen die Friedhöfe neben Kirchen, die man in den Dörfern neu errichtete. Die herumreisenden Könige übten ihre Macht nun von zentralen Plätzen, den Pfalzen, aus.

Unter der Herrschaft der Ottonen und Salier entsteht das mittelalterliche deutsche Reich, das Hochmittelalter beginnt.

Mittelalter

Im Hochmittelalter entwickelte sich aus dem ostfränkischen Reich der Karolinger allmählich das mittelalterliche deutsche Reich. Eine Welle der Stadtgründungen setzte in ganz Europa ein. Dazu gehörte auch Freiburg, das um 1100 gegründet wurde. Die Städte wirkten als kulturelle, religiöse und wirtschaftliche Zentren. Handel und Handwerk blühten. Imposante Burgen bildeten militärische Zentren, zahlreiche Klosteranlagen entstanden.

Von dieser Zeit erzählen Funde der Latrine des Augustinereremitenklosters. Bei Ausgrabungen fanden Archäologen einzigartige Gegenstände, eine Holzbrille oder gläsernes Tafelgeschirr, die das alltägliche Leben der Mönche veranschaulichen.
Die folgende Neuzeit begann mit Erfindungen wie dem Buchdruck, und Entdeckungen, besonders des neuen Kontinents Amerika.

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