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Waldkirch Suggental

Suggental liegt idyllisch in einem engen Tal ohne Durchgangsstraße inmitten von saftigen Wiesen, die von Wald gesäumt werden. Heute hat der Stadtteil Suggental 360 Einwohner. Die neu sanierte Silberberghalle wird vielfältig von Vereinen genutzt, hier finden auch die Ortschaftsratssitzungen statt. Die Kindertagesstätte St. Anna hat im oberen Bereich ihre Räume und wird von Kindern aus ganz Waldkirch gerne besucht. Viele gemeinschaftlich Aktionen und Veranstaltungen schmieden die Suggentäler zusammen.

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Ist von Suggental die Rede, dann fällt oft der Begriff "Silberbergwerk". Im 13. Jahrhundert galten die Suggentäler Gruben dank ihres Silbers, Bleis, Kupfers und Eisens als die reichsten im Breisgau. Seit 1985 hat es sich die Bergbauforschungsgruppe Suggental - heute Verein Silberbergwerk Suggental - zur Aufgabe gemacht, unter Beteiligung der Stadt Waldkirch das Silberbergwerk aufzuwältigen, also wieder herzurichten. Der Bergbau-Wanderweg gibt an fünf Stationen Auskunft über die Tradition des Bergbaus. Luftiger und ausgelassener als im engen St.Josephi-Stollen geht es über Tage beim alljährlichen Stollenfest im September zu.

Schon im Spätmittelalter war das Suggenbad für seine Schwefelquelle bekannt, die auch heue noch im Biergarten des Hotels Suggenbad und in der Nähe der Kirche beim Talbach sprudelt.

Die Gruben wurden im 12. Jahrhundert von den Herzögen von Zähringen ausgebeutet. Rund 300 Bergleute waren zur Blütezeit des Silberabbaus im Suggental beschäftigt und lebten dicht gedrängt im oberen Teil des Tales. Als der Suggentalbach nicht mehr ausreichte, um das Erz zu waschen, wurde ein 15 km langer Kanal von St. Peter im Schwarzwald bis oberhalb Suggentals gebaut und ein Stausee angelegt. Vermutlich nach einem schweren Unwetter brach der Staudamm, die gesamte Grubenanlage wurde überflutet und 150 bis 300 Bergleute ertranken in den Stollen. Vorhanden ist noch die Sage vom Unglück im Suggental.

Seit 1985 sind die Mitglieder der "Bergbauforschungsgruppe Suggental" dabei, Stollen teilweise wieder aufzuwältigen, zu restaurieren und mit aktiver Unterstützung der Stadt Waldkirch wieder begehbar zu machen.

Besucher finden heute zwei Teilstrecken der ehemaligen Silbergrube vor: den St.-Anna-Stollen mit 80 m Länge und den St.-Josephie-Stollen mit 450 m. Mulmig wird es manchem, wenn es durch ein Teilstück geht, das in seinen ursprünglichen Ausmaßen belassen wurde. Auf 8 m Länge hat der Gang eine Höhe von nur 85 cm und eine Breite von nur 65 cm. Hier kann man nachempfinden, unter welchen harten Bedingungen die Bergleute damals arbeiten mussten.

Jährlich Anfang September kann der Stollen im Rahmen des Stollenfestes besichtigt werden.

Bergbauwanderweg Silbersteig

Auf zwei Strecken kann man sich auf dem Themenweg "Silbersteig" über die Geschichte des Bergbaus im Suggental informieren. Der Silbersteig Suggental führt dich durch eine faszinierende Landschaft, die der Mensch über und unter der Erde verändert hat. Der Weg umfasst zwei Varianten, von denen die eine rund sechs Kilometer umfasst und auch von Kindern gut gegangen werden kann und eine weitere mit einer Länge von rund zwölf Kilometern Länge. Beide Wanderungen haben mit Höhenunterschieden von rund 200 und 400 Metern moderate Auf- beziehungsweise Abstiege, sind aber nicht für Kinderwagen geeignet. Unterwegs informieren Tafeln über die bewegte Geschichte des Tals, das bereits jahrhundertelang vom Menschen über und unter der Erde mitgestaltet worden ist.

Kurze Variante. Die kleine Runde des Bergbauwanderwegs führt nach ungefähr 40 Minuten zum heutigen Besucherbergwerk. Dort kann man am Stolleneingang des St. Anna Stollens einige Grubenwagen, mit denen das Erz aus den Stollen gefördert wurde und den Turm des Förderschachts sehen. Die gesamte Wegbeschreibung gibt es auf der Internetseite des ZweiTälerLands unter dem folgenden Link: Wegbeschreibung kleine Runde Silbersteig

Lange Variante. Die längere Variante beginnt an der Stele neben dem Eingang zum St. Anna Stollen und führt dann auf einem Rundweg bis zur Schwarzenburg. Von dort geht es an einigen Aussichtspunkten vorbei auf der anderen Seite des Suggentals zurück zum Ausgangspunkt.

Sage vom Suggental

In den reichen Gold- und Silbergruben von Suggental arbeiteten an die fünfzehnhundert Bergleute. Das Tal stand so voller Häuser, dass die Katzen von der Elz bis zum obersten Hof auf den Dachfirsten gehen konnten. Auf der heutigen Schlossmatte erhob sich ein prächtiges Schloss, in dem wie auch im Dorf üppiger Reichtum, aber auch Hoffart und Verschwendung herrschte.

Um die junge Schlossgräfin bewarben sich viele Freier; allein sie wollte nur den nehmen, der im Schloss einen gläsernen Weiher anlegen würde, so dass sie aus ihrem Bett die Fische darin schwimmen sehen könnte. Ein Hauptmann der Bergleute ließ sich durch diese schwere Bedingung nicht abschrecken und führte mit großer Mühe eine Wasserleitung von der Platte auf dem Kandel bis zum Schloss, wo er den Weiher aus Glas anlegte. Daraufhin heiratete sie ihn. Bei der Hochzeit waren Übermut und Ausgelassenheit so groß, dass sie und die Gäste ausgehöhlte Brotlaibe als Tanzschuhe benutzten.

Währenddessen ging draußen der Pfarrer vorüber, um einen Kranken mit der "letzten Ölung" zu versehen. Als der Mesner das Glöcklein schwang, wollten einige mit dem Tanzen innehalten und niederknien, doch die Gräfin rief: "Was fragt ihr nach der Schelle, jede meiner Kühe hat auch eine!" - Der Pfarrer versah den Kranken mit der letzten Ölung und kehrte mit dem Mesner wieder um. Der Kranke schickte bald darauf seinen Sohn ans Fenster, damit er nachsehe, ob am Himmel keine Wolke zu erblicken sei.

Zuerst erschien nur eine kleine Wolke über dem Schwarzenberg, so groß wie ein Hut, dann aber wurde die Wolke so groß wie eine Wanne, dann wie ein Scheunentor. Da ließ der Vater sich geschwind auf den Luserberg tragen, denn er glaubte, Gottes Gericht breche jetzt über das Tal herein. Und wirklich hatte sich inzwischen ein kohlschwarzes Gewitter über dem Tal zusammengezogen, das sich jetzt mit grellen Blitzen und Donnerschlägen und einem ungeheuren Wolkenbruch entlud. Alle Gebäude außer der Kirche und dem obersten Hof wurden weggerissen, sämtliche Gruben zerstört, und von der ganzen Einwohnerschaft blieben nur ein alter Mann mit seinem Sohn und ein kleines Kind am Leben.

Dieses Kind schwamm in seiner Wiege mitten in der Flut. Bei ihm war eine Katze, die das schwankende Schifflein im Gleichgewicht hielt, indem sie hin und her sprang, wie es gerade nötig war. Unterhalb Buchholz blieb die Wiege im Dolden einer Eiche hängen. Als das Wasser sich verlaufen hatte, holte man das Kind und die Katze herunter. Beide waren unverletzt. Weil aber niemand wusste, wer des Kindes Eltern waren, nannte man es nach dem Wipfel des Baumes Dold.



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