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Titisee-Neustadt Waldau

Die 350 Einwohner zählende Gemeinde war bis 1973 selbstständige Gemeinde und gehört seither zur Stadt Titisee-Neustadt. Urlauber schätzen Waldau als Erholungsort; seit 1970 ist das „Dorf am Himmel“ sogar prädikatisiert. Die reizvolle Landschaft erstreckt sich auf einer Höhe bis 1100 Meter und bietet beste Voraussetzungen für einen erholsamen und erlebnisreichen Urlaub.

Zahlreiche Wanderwege mit wunderschönen Aussichten auf das kleine, idyllisch gelegene Dorf inmitten eines herrlich grünen Tales, unterbrochen von urigen, alten Bauernhöfen, sowie atemberaubende Fernsichten und die hervorragende Gastronomie ziehen Ausflügler und Feriengäste wie magisch an.

Waldau ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Im Frühling und Sommer ist das Dorf von üppig blühenden Wiesen eingerahmt, die erst am Horizont und den Berggipfeln von einem Band aus Fichtenwäldern umsäumt wird. Wenn im Herbst anderswo dicke Nebelschwaden auf den nahenden Winter hinweisen, offenbart sich das Tal oft unter einem tiefblauen Himmel; entlang der Wanderwege zieren herbstlich verfärbte Laufbäume mit ihrem Rot und Gelb die Landschaft.

Und im Winter locken die schneesicheren Hänge und Loipen Wintersportler sogar von weither nach Waldau. Der Schneeberg mit seinem Lift zieht sogar Wochenendurlauber aus dem fernen Stuttgart in Strömen an.

350 Einwohner leben hier an der Geburtsstätte der Schwarzwalduhr. Dabei kann das Dorf sogar auf eine reiche Geschichte verweisen. 1130 als Rodung des Klosters St. Peter besiedelt, gingen aus einem einzigen klösterlichen Meierhof zehn Bauernhöfe hervor. Sie bildeten von 1512 bis 1808 die Vogtei Waldau. Der älteste Hof ist übrigens der Widiwanderhof; er wurde schon 1178 in einer päpstlichen Urkunde erwähnt.

Seit 1411 stand hier eine Kapelle zu Ehren des heiligen Nikolaus. 1726 wurde die heutige Kirche gebaut, die 1881 umgebaut wurde und einen neugotischen Turm erhielt. Er bildet noch immer das Herz Waldaus. Das Lachenhäusle an der B500 westlich der Fernhöhe erinnert an eine alte Grenzmarke.

Arg zu leiden hatten die Einwohner während des Dreißigjährigen Krieges und in den Kriegen von 1672 bis 1813 zwischen Frankreich und Österreich. Von 1426 bis 1680 stand beim heutigen Glashof sogar eine Glashütte.

Sie lieferte für das Kloster St. Peter das zerbrechliche Gut. Sie ist auch für die heute weite, lichte Landschaft verantwortlich. Denn als 1683 waren die Wälder so weit zurückgedrängt und die Schmelzöfen bekamen nicht mehr genügend Holz, dass die Glashütte 1683 in das heutige Glashütte bei St. Märgen verlegt werden musste.

Wie gesagt, Waldau ist die Geburtsstätte der Schwarzwalduhr. 1667 fertigten die Brüder Georg und Mathias Kreutz auf dem Glashof die erste Schwarzwälder Uhr.

Die Waaguhr war ganz aus Holz gebaut; sie verfügte nur über einen Zeiger, den Studenzeiger. Um 1790 arbeiteten in Waldau elf Uhrenmeister und 17 Uhrenhändler, 1810 waren es sogar 66 Uhrenmacher und –händler, 1850 wurden immerhin noch 26 selbstständige Uhrenmeister gezählt. Um ihre wertvollen und reich verzierten Zeitmesser zu verkaufen, trugen die Bauernsöhne die Waldauer Uhren durch ganz Europa. Eine Kunstuhr des Meisters Mathias Hummel wurde sogar der russischen Zarin Katharina übergeben und öffnete damit Russland für den Uhrenhandel.

Heute ein Schmuckstück, aber auch reich an Geschichte ist die „Sonne-Post“ im Dorfkern. 1870 eröffnete der Glashofbauer, Uhrenhändler und Frachtfuhrmann Stefan Wehrle das „Gasthaus Zur Sonne“. Zum gleichen Zeitpunkt wurde die „Sonne“ Posthaltestation der Großherzoglich Badischen Post. Das führte 100 Jahre später zum Namen „Sonne-Post“. Nach dem Ersten Weltkrieg kamen immer mehr Übernachtungsgäste hierher. 1938 stieg der zweitjüngste Sohn August gemeinsam mit seiner Frau Augusta, eine Wirtstochter der „Kalten Herberge“ bei Urach in den Betrieb ein.

August wurde Sonnenwirt, übernahm den Posten des Posthalters und war auch 20 Jahre lang Bürgermeister von Waldaul. 1976 übernahmen Sohn Gerhard und seine Ursula Wehrle, eine geborene Drescher aus Hinterzarten, das Zepter in der „Sonne-Post“, zwei Jahre später wurde die Landwirtschaft aufgegeben und die Stallungen abgerissen. Damit entstand Platz für den Ausbau des Gasthaus mit neuen Gästezimmern mit Blick ins Langenordnachtal. Im August 1991 zerstörte ein Feuer das komplette Gebäude; fast auf den Tag genau ein Jahr später konnte jedoch die neue „Post-Sonne“ feierlich eröffnet werden. Seither ging es immer weiter bergauf. Der Gebäudekomplex mit dem großen Spielplatz talabwärts ist ein Schmuckstück für Waldau.

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