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Schutterwald

Schutterwald ist über die Jahrhunderte hindurch ein beliebtes Touristenziel geblieben. Attraktiv ist die Gemeinde Schutterwald insbesondere aufgrund ihrer Nähe zu Offenburg. Sie liegt in der Ferienregion Ortenau / Ortenaukreis und zählt damit zum mittleren Schwarzwald.

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Dennoch konnte sie ihren dörflichen Charakter bewahren. Schuttertgal wurde im Jahre 1268 erstmals urkundlich erwähnt. Es gab häufig wechselnde Herrschaftsverhältnisse, bis der Ort 1806 endgültig zum Großherzogtum Baden kam. Wobei das Interesse der damaligen Herrschergeschlechter weniger dem Dorf als vielmehr dem Wald mit seinem Holzreichtum, den Weide- und Zehntrechten galt. Schutterwald liegt in der Oberrheinischen Tiefebene im Ortenaukreis im Naturraum mittlere Oberrheinebene.

Der Ort liegt auf dem Schwemmfächer der Kinzig und etwa 1,5 km von der namensgebenden Schutter entfernt. Die nächste größere Stadt ist Offenburg (zirka 6 km entfernt). Die Größe der Gemarkung beträgt 2103 Hektar, davon sind 698 Hektar Wald. Die Gemeinde grenzt im Norden an Marlen und Hohnhurst, im Osten an die Kreisstadt Offenburg, im Süden an Hofweier und Niederschopfheim und im Westen an Dundenheim, Altenheim und Müllen. Zu Schutterwald gehören die Ortsteile Schutterwald, Höfen und Langhurst.

Laut den Aufzeichnungen ging es hier jahrhundertelang vorwiegend um den Verkauf, um Beleihung sowie Nutzung um Jagd-, Wald- und Weiderecht des Schutterwaldes. Über 400 Jahre lang herrschte wegen des Waldes ein erbitterter Streit zwischen Schutterwald und Offenburg, der beiden Gemeinden viel Sorge und Widerwärtigkeiten einbrachte. Bereits 1316 bestand nach einem Urkundenbuch der Stadt Straßburg eine “parochia” (Pfarrei) Schutterwald. Es ist deshalb anzunehmen, dass Schutterwald schon gegen Ende des 13. Jahrhunderts als Holzfällersiedlung existierte. Der schon früher erwähnte Name Langhurst kann sich sowohl auf einige Gehöfte als auch – was wahrscheinlicher ist – auf einen Gewannnamen beziehen.

Ebenso ungewiss ist die Gründung von Höfen. Wir wissen lediglich, dass im Süden von Höfen die berühmte Römerstraße verlief, die im Jahre 74 n. Chr. der römische Kaiser Vespasian durch seinen Legaten Cornelius Clemens als Nachschubstraße von Straßburg nach Rottweil zum römischen Limes (Grenzwall) bauen ließ und zu deren Schutz ein Kastell an der Stelle der späteren Mörburg (Freihof) errichtet wurde. Das unwirtliche Bruch im Süden der Gemarkung sowie das Gebniet des unwegsamen großen Waldes, der sich bis gegen Willstätt im Norden erstreckte, erschwerten die Rodung und Besiedlung.

Schutterwald war jahrhundertelang ein reines Bauerndorf, das trotz zahlreicher Verwüstungen im Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) und den Raubkriegen Ludwigs XIV. bis zur Französischen Revolution immer wieder versuchte, durch Anbau von Handelspflanzen wie Flachs, Hanf, Zichorie und Tabak die karge Existenz seiner Einwohner zu sichern.

Marksteine der politischen Entwicklung Schutterwaldes waren die Verfassung von 1818, nach jahrhundertelanger Abhängigkeit die erste freiheitliche Selbstverwaltung, der 1832 die Aufhebung aller Frohnden und 1838 die Ablösung des Zehnten (Abgabe des zehnten Teils aller Feldfrüchte) folgte.

Die Schutterwälder beteiligten sich lebhaft am Protest des Volkes gegen die Willkür der großherzoglichen Regierung, der seinen Höhepunkt in der 48-er Revolution fand, bei der 19 Schutterwälder Bürger zu Gefängnis oder Geldstrafen verurteilt wurden.

Charakteristisch für die Bewohner Schutterwalds ist die schöne, weitgerühmte Tracht der Frauen, so dass man mit Recht von Schutterwald als einer “Trachteninsel” sprach.

Ein Umschwung der bäuerlichen Tradition machte sich bereits gegen Ende des vorletzten Jahrhunderts bemerkbar, als durch Bahn, Post, Textil- und Glasindustrie im nahen Offenburg neue Arbeitsmöglichkeiten geboten wurden und im Westen des Dorfes eine Arbeitersiedlung entstand. Heute ist Schutterwald eine Arbeiter-, Angestellten- und Beamtensiedlung mit großzügig angelegten modernen Neubaugebieten. Handwerksbetriebn sowie in neuerer Zeit angesiedelte Gewerbe- und Industriebetriebe bieten nicht nur Arbeitsplätze an, sondern tragen auch wesentlich zur Finanzausstattung der Gemeinde bei. Das Bauerntum ist bis auf wenige Familien zurückgegangen.

Jahrhundertelang war die Kirche eine Filiale von Hofweier in der heutigen Gemeinde Hohberg im Osten der Gemeinde. Während um die Mitte des 18. Jahrhunderts die Nachbargemeinden ihre durch Kriegseinwirkungen zerstörten Kirchen als Barockkirchen neu errichteten (Hofweier, Niederschopfheim, Griesheim, Appenweier), kämpften die Schutterwälder jahrzehntelang mit ihrem Patronatsherrn Roeder von Diersburg um einen Neubau. Als 1784 endlich der Grundstein zur neuen Kirche gelegt wurde, war die Blütezeit des Barock vorbei. Während das Äußere des Baues den Barockkirchen der Nachbardörfer gleicht, wurde dieInneneinrichtung in einfacherer Weise, ohne die vielfach überladenen Formen des Barock ausgeführt, was lange kunsthistorisch als bedeutungslose Imitation gewertet wurde, bis nach neuesten Feststellungen von Kunstexperten die Schutterwälder Kirche als wichtiges Übergangsglied vom späten Barock zur folgenden klassizistischen Periode erkannt wurde.

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