Unterkünfte und Reiseführer Markgräflerland
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Wie das sprichwörtliche “Paradiesgärtlein” liegt das Markgräflerland zwischen Basel und dem Breisgau, Oberrhein und südlichem Schwarzwald. Beschreibungen berühmter Persönlichkeiten lesen sich wie aus dem Märchen; denn das südlich milde Klima, die ebenso fruchtbaren wie idyllisch schönen Weinberge, Wiesen, Felder und Obstanlagen, gepflegten Dörfer und traditionsbewussten Städtchen verbinden sich zu einem landschaftlich so zauberhaften Eindruck, dass selbst prosaische Gemüter ins poetische Schwärmen geraten.
Der Tipp: Im Frühling erleben Sie das Markgräflerland im Farbenrausch. Überall blühen die Obstbäume, die Gärten leuchten in den buntesten Farben. Im Eggenertal bei Schliengen stehen Tausende Kirschbäume in voller Blüte und verwandeln das Tal in ein zauberhaftes Weiß.
Von der Rheinebene, wo man im Frühsommer den Spargel sticht, über ein sanftes Hügelland mit ausgedehntem Rebenanbau und stattlichen Obstgärten steigt das Ländchen gemütlich an zu den mit Mischwäldern bestandenen Vorläufern des Schwarzwaldes.
Das Video oben zeigt einen Spaziergang durch Müllheim im Markgräflerland. Bild antippen und genießen!
Man trifft auf antike und neue Thermen, Kirchen und Burgen aus dem Mittelalter, um die sich Sagen und Legenden gebildet haben. Kunstschätze aus alter und neuerer Zeit, ein umfangreiches Kulturleben mit internationalen Highlights, gute Gastronomie mit und ohne offizielle Sterne und vor allem auf einen umgänglichen Menschenschlag, der das Traditionelle und Lokalpatriotische auf feine Weise mit einer weltoffenen Lebensphilosophie zu verbinden versteht. Kurz, man lebt im Markgräflerland – und das nicht nur als Gast – wie Gott in Frankreich.
Es konnte nicht ausbleiben, dass neben Dichtergrößen wie Goethe, Johann Peter Hebel und René Schickele sich auch Politiker, Journalisten und Touristikfachleute berufen fühlten, diese Region mit begeisterten Worten zu schildern, die indessen den unvoreingenommenen Reisenden auch in eine gewisse Verwirrung stürzen können.
Auch wenn bildhafte Vergleiche wie “die Toskana Deutschlands” oder “das Licht der Provence am Oberrhein” nicht gänzlich unzutreffend sind, so treffen sie doch auch nicht völlig ins Schwarze, denn das Markgräflerland ist keineswegs der nördliche Abklatsch einer italienischen oder südfranzösischen Landschaft, der es nötig hätte, mit Vergleichen zu werben, es ist eine Region mit völlig eigenständigem Charakter hinsichtlich landschaftlicher Schönheit, abwechslungsreicher Geschichte, reicher Kultur, wirtschaftlichem und gesellschaftlichem Leben.
Gleichzeitig ist diese Landschaft, bedingt durch seine Lage, stets auf das Engste mit der gesamteuropäischen Geschichte verbunden gewesen: Als Schmelztiegel der Völkerwanderungen, Kriegsschauplatz und Stätte lebhafter Auseinandersetzung der Reformation und Gegenreformation, als politisches Pfand von Fürsten und kirchlichen Machthabern, aber auch als Szenarium revolutionärer Kräfte der nationalen Bewegung, als bedeutender Handelsumschlagplatz im “Dreiländereck” und nicht zuletzt als begehrtes Erholungsgebiet seit den Tagen der Römer. Durch die “Burgundische Pforte” kamen also beileibe nicht nur Wettereinflüsse und südliche Winde ins Paradies am Oberrhein geströmt.
Seinen Namen bekam das Markgräflerland im 15. Jahrhundert durch einen politischen Akt. Anno domini 1444 erhielten die Markgrafen von Hachberg, Hugo und Rudolf IV., vom letzten Grafen von Freiburg die Herrschaft über Badenweiler; auf diese Weise wurden die Herrschaftsbereiche von Rötteln, Hachberg-Sausenburg und Badenweiler – alle drei heute noch symbolisch sichtbar durch eindrucksvolle Burgruinen – zu einem “politischen Territorium” vereint, das allerdings weit entfernt davon war, ein geografisch oder gar kulturell abgegrenztes Gebiet darzustellen. In dieser Hinsicht hatten die Herren von Basel, Österreich und Baden mehr als ein Wörtchen mitzureden.
Wo genau das Markgräflerland jedoch anfängt und aufhört, darüber streiten sich Fachleute ebenso gerne und leidenschaftlich wie Laien. Zum Begriff für diese Landschaft ist zweifellos jener Wein geworden, der einer der ältesten der Welt sein soll, heute jedoch im Markgräflerland sein Hauptanbaugebiet hat und darum gerne auch einfach “Markgräfler” genannt wird: der Gutedel, der bekömmliche, feine und ehrliche Weißwein, der hier so herrlich gedeiht.
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