Emmendingen
Die Stadt Emmendingen im Elztal im nördlichen Breisgau im Landkreis Emmendingen ist nicht nur Sitz der Kreisverwaltung, sondern auch kulturelles Zentrum im nördlichen Breisgau. Vor Jahren hat sich die markgräfler Stadt einem Wandel unterzogen und präsentiert sich heute als liebenswürdiges und unbedingt besuchenswertes Kleinod.
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Auch für touristische Besucher hat Emmendingen einiges zu bieten. Seit dem 15. Jahrhundert bildet der Marktplatz den Mittelpunkt der Stadt, eingerahmt vom Alten Rathaus und mehreren barocken Bürgerhäusern.
Als Abschluss der Innenstadtsanierung wurde der Marktlatz 1997 neu gestaltet, seither befindet sich in der Platzmitte die Installation „Brunnen auf Zeit“. An Emmendingen als möglichen Schauplatz von Goethes Versepos „Hermann und Dorothea“ erinnert die „Löwenstube“ im Kaufhaus Krauss (Marktplatz 9),welches 1974 anstelle des traditionsreichen Gasthauses Löwen errichtet wurde.
Das Alte Rathaus wurde 1729 auf den Grundmauern einer aus dem Mittelalter stammenden Gemeinde- und Gerichtsstube errichtet. Besonders beachtenswert ist der Balkon mit dem durch das kunstvoll gearbeitete Wappen der Markgrafen von Baden verzierten Rokokogeländer und der Wappenstein über dem Portal mit dem Badischen Hausorden der Treue und dem Stadtwappen. An der Nordwestseite steht in einer Wandnische die Büste des Markgrafen Karl Wilhelm (1709-1738), Gründer der Stadt Karlsruhe, der den Bau des Emmendinger Rathauses gefördert hat.
Das Video oben zeigt einen Spaziergang durch die Altstadt von Emmendingen. Antippen und genießen!
Der barocke Bürgersaal (nicht zugänglich) war früher Bürgerversammlungen und bis vor einigen Jahren auch Gemeinderatssitzungen vorbehalten, heute dient er als Raum für Empfänge, standesamtliche Trauungen und kulturelle Veranstaltungen. An den Wänden befinden sich die Porträts von Mitgliedern des badischen Fürstenhauses und des Erzherzogs Karl von Österreich.
Im Alten Rathaus ist auch das Deutsche Tagebucharchiv untergebracht. Es sammelt seit 1997 Tagebücher, Briefe und Memoiren.
Es ist die einzige Einrichtung dieser Art in Deutschland. Jeder Interessierte kann dort Tagebücher einsehen, in Lesegruppen mitarbeiten, seine Aufzeichnungen oder die seiner Vorfahren hinterlegen.
Das Markgrafenschloss ist ein eizvoller Renaissance-Bau mit besonders beachtenswertem achteckigen Treppenturm an der Nordseite, nördlich des Marktplatzes gelegen. Ursprünglich ein Hof des Klosters Tennenbach, wurde das Gebäude nach einem mehrfachen Besitzerwechsel 1588 durch Markgraf Jakob III. von Baden-Hachberg (1577-1590) erworben und zu einem Schloss umgestaltet.
1590 war es Schauplatz des „Emmendinger Religionsgesprächs“. Nach kurzer Residenzzeit diente das Schloss als Amtssitz für die Landvögte der Markgrafschaft Hachberg, später als Burgvogtei. 1833 ging es in den Besitz der Stadt über, die im Schloss ein Spital einrichtete. Heute ist hier das Museum im Markgrafenschloss untergebracht. Im 1. OG ist die Stadtgeschichtliche Sammlung zu sehen, während die Galerie im 2. OG für Wechselausstellungen sowie für die Präsentation von Teilen der Sammlung des Fotohauses Hirsmüller (1861-1993) genutzt wird. Das Museum ist Mittwochs und Sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
Wenige Schritte entfernt liegt das Jüdische Museum. Es wurde 1997 im Gebäude der Mikwe, des ehemaligen jüdischen Ritualbades, eröffnet und dokumentiert die Geschichte der israelitischen Gemeinde Emmendingens vom Beginn des 18. Jahrhunderts bis zu ihrer Zerstörung im Dritten Reich. Das Museum ist mittwochs und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Am Nebengebäude des Markgrafenschlosses erinnern Gedenktafeln an die Zerstörung der Emmendinger Synagoge am 10. November 1938.
Farbig abgesetzte Pflastersteine lassen den Standort der Synagoge auf dem Schlossplatz erkennen. Direkt daneben befindet sich das alte jüdische Gemeindehaus, welches 1997 an die neugegründete israelitische Gemeinde Emmendingen zurückgegeben wurde (Kirchstr. 11).
Dem Markgrafenschloss gegenüber steht ein aus der Erbauungszeit des Schlosses stammendes Sommerhäuschen. Ursprünglich umfasste die Schlossanlage noch weitere Nebengebäude, die im Laufe der Zeit verschwunden sind. Der Name „Lenzhäuschen“ erinnert an den Aufenthalt von Jakob Michael Reinhold Lenz, Dichter des Sturm und Drang, der 1777-1779 als Schützling des Oberamtmannes und Goethe-Schwagers Johann Georg Schlosser in Emmendingen gelebt hat.
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