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Sasbach Limberg

In vorgeschichtlicher Zeit, in der römischen Periode und im frühen Mittelalter hat der Limberg bei Sasbach am Kaiserstuhl eine bedeutende Rolle für den Schutz und die Beherrschung der ihn umgebenden Landschaft gespielt. Mit seiner halbinselartigen Lage, seinen steilen Hängen und der beträchtlichen Höhe über dem Rheintal bot er alle Voraussetzungen für die Anlage von Burgen oder befestigten Siedlungen. Der weite, fast ungehinderte Rundblick von der höchsten Kuppe machte ihn außerdem zum idealen Beobachtungsposten.

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Über eine lange Strecke war von hier aus der Rhein zu kontrollieren, ebenso der von Rigel herkommende vorgeschichtliche Weg, der beim Limberg den Rhein überquerte und der in römischer Zeit zu einer festen Straße ausgebaut wurde. Diese Lage am Schnittpunkt weitreichender Verbindungen über Schwarzwald, Vogesen und entlang des Rheintals war ein weiterer, bestimmender Faktor in der Geschichte des Berges.

Sie beginnt in der jüngeren Steinzeit mit dem Bau einer durch Wall und Graben geschützten Siedlung (1), die zu den größten Höhenbefestigungen der “Michelsberger Kultur” im Oberrheintal zählt (3. Jh. vor Chr.). Schon in der nächsten, sicher nachgewiesenen Periode, der Hallstattzeit (6. – 5. Jh. vor Chr.) ist das besiedelte Areal vergrößert.

Möglicherweise hat jetzt schon die Gunst der Lage zur Herausbildung einer politischen Herrschaft beigetragen. Ganz sicher gilt dies für die spätkeltische Zeit (2. – 1. Jh. vor Chr.), in der die Befestigung bis zum Nordrand des Plateaus vorrückt und damit eine Innenfläche von mehr als 15 ha umfasst: auf dem Berg ist eine Stadt entstanden, ein “Oppidum”, wie es Caesar in seiner Schilderung des gallischen Krieges beschrieben hat.

Der alte Steinbruch auf dem Limberg erschließt zwei Lavaströme, dazwischen eine dünne Schicht Mergel. Der untere Strom ist massig, der obere blockig ausgebildet. Der in einem kleinen See abgelagerte, helle Mergel wurde von der heißen, oberen Lava überfahren; dabei wurde sein Material in deren Zwischenräume hochgepresst. Weiße Flächen auf der sonst dunklen Lava bestehen aus Kalk. Das nur hier vorkommende Lavagestein trägt seit 1872 den Namen Limburgit. Es enthält eingesprengte schwarze Kristalle des Minerals Augit in einer dichten Grundmasse. Oft kommen Gasblasen mit schönen kristallisierten, zum Teil seltenen Mineralien vor.

Im gut erhaltenen Wall fanden sich die Spuren einer für diese Zeit typischen Holzkonstruktion. Wenig später erkannten die Römer den strategischen Wert dieses Platzes. Vermutlich mussten die keltischen Bewohner den Berg verlassen, bevor hier ein Truppenlager gebaut wurde.

Das nach seinen Funden in der Regierungszeit der Kaiser Augustus bis Claudius bestanden hat. Es diente der Sicherung des Rheinüberganges, der Beherrschung des umliegenden Landes und der von hier ausgehenden Wege. Aus den gleichen Gründen legten im 6. oder 7. nachchristlichen Jh. die Franken, wie die Römer in der Rolle des Eroberers, auf der Südspitze des Berges einen militärischen Stützpunkt an, aus dem die heute noch sichtbar erhaltene “alte Limburg” hervorging.

St. Martinskirche

Sankt Martins Kirche Sasbach. Im Rahmen der Innen- und Außenrenovierung (1983 bis 1988) wurden besonders im Chor bei archäologischen Untersuchungen bisher unbekannte Mauerzüge mit Altarfundamenten von Vorgängerkirchen gefunden.

Im Chor, um den rechten Seitenaltar und unter dem Aufgang zur Kanzel zeigten sich verschiedene Grabumrisse, die als Grabstätten der Ortsherren, der Familie der Freiherren von Girardi, identifiziert werden konnten.

In der nördlichen Chorseitenwand zwischen dem bogentragenden Mauerwerk und dem jetzigen Turmeingang wurde unter dem Verputz ein Sandsteintürrahmen der Vorgängerkirche gefunden. Die starken Mauern und Fundamente im Chorraum konnten durch Entwässerungsarbeiten im Außenbereich der Kirche an weiteren bisher unbekannten Fundamenten verfolgt, und als Standort einer in zwei kaiserlichen Urkunden des 12. Jahrhunderts erwähnten Sasbacher Königshofkirche identifiziert werden. Zahlreiche Gräberfunde aus einer Belegungszeit zwischen dem 5. und 7 Jahrhundert haben den Standort der Königshofkirche -Martinskirche- weiter untermauert und die Bedeutung dieses Stützpunkts fränkischer Herrschaft herausgestellt. Der wichtige Rheinübergang beim Limberg und die besonderen topographischen Verhältnisse in diesem Bereich gaben den Anlaß zum Bau der alten Limburg, deren Rundturmfundamente am Steinbruch . .. zu sehen sind, und für die Siedlung Sasbach auf der geschützten Rheininsel bei der Pfarrkirche Sankt Martin. Sasbach könnte im 7. Jahrhundert kirchlicher Stützpunkt und möglicherweise Ausgangspunkt für die Christianisierung des umliegenden Landes gewesen sein.Die eng beieinander liegenden Urmartinskirchen Sasbach, Endingen und Riegel dokumentieren zusammen mit den frühchristlichen Funden auf dem Friedhof im Gewann “Behans” den frühen und starken Einfluß der fränkischen Missionierung.

Kapelle auf dem Litzelberg

Kapelle zur schmerzhaften Muttergottes auf dem Litzelberg. Eine Sage berichtet, wie auf wunderbare Weise das Gnadenbild der schmerzhaften Muttergottes hierher kam und Anlaß zum Bau einer kleinen Kapelle und zur Wallfahrt wurde. Das Landesdenkmalamt Freiburg führte im Zuge der Innenrenovierung der Kapelle im Jahr 1991 archäologische Untersuchungen durch. Ein Grundstein belegt, daß der damalige Ortsherr von Sasbach Johann Hanibal von Girardi vor 1667 den Grundstein für die hier stehende Kapelle legte. Wegen der großen Zahl der Pilger wurde die Kapelle 1750 nochmals um 4,60 m nach Westen auf ihre heutige Größe erweitert.

Im Chorboden, der mehrfach gestört war, zeigten sich drei Grabumrisse. Das größte Grab war das des Ortsherrn Johann Hanibal von Girardi, der nach seinem Tod 1671 auf eigenen Wunsch in der Kapelle beerdigt wurde. In der linken Chorwand zwischen dem bogentragenden Mauerwerk und dem heutigen Eingang zur Sakristei fand sich der noch im Mauerwerk stehende Türeingang der Vorgängerkapelle. Das aus Sandsteinen bestehende Türgewände deutet auf eine Entstehungszeit im 14. Jahrhundert. Die Vorgängerkapelle, die im Bereich der heutigen Sakristei gestanden hat, ist deshalb vermutlich im 14. Jahrhundert entstanden. Interessanterweise fanden sich im Chorboden und auf der nordöstlich vorgelagerten Wiese Fundamentreste eines kleinen Gebäudes (vermutlich die ältere Einsiedelei) und Spuren einer Regenwasserzisterne, an die sich ein hangabwärts zur Linde hin führender Graben unter der Kapelle anschließt. Diese Funde rühren aus der Zeit vor 1667.

Hier erstreckt sich über den östlichen Abhang des Lützelberges, über den Fahrweg hinweg nach Osten der größte Reihengräberfriedhof aus der Völkerwanderungszeit im süddeutschen Raum mit schätzungsweise 2.000 Belegungen. Die Gräber der hier bestatteten Alamannen und Franken aus dem 5. bis ins 8. Jahrhundert nach Christus geben Auskunft über die Gründungszeit von Sasbach, über Tracht, Bewaffnung, Lebensart, Kultur, Lebenserwartung, Religion und über die Verbindungen zu anderen Stammesverbänden.Auf dem südöstlichen Teil dieses Friedhofes, schon zum Standort der jetzigen Kirche hin orientiert, fand sich ein reiches Fundgut mit christlicher Symbolik wie sonst selten in Süddeutschland: Alpha und Omega, die Taube als Symbol des hl. Geistes, das Kreuz, ein Andreasmonogramm mit Weintraube u. a. sind mit den fränkischen Adelsgräbern beeindruckende Zeugen des frühen Christentums hier in Sasbach.

Kapelle Habsburgerstraße

Kapelle Habsburgerstraße. Nach der mündlichen Überlieferung des im Jahre 1881 geborenen Sasbacher Bürgers Rudolf Friderich, Jechtinger Straße, hatte diese hier stehende Kapelle einen noch kleineren Vorgängerbau, der am Eingang zur Rennergasse stand. Auf der Tullaschen Rheinkarte von 1840 ist eine Kapelle eingezeichnet. Im Jahre 1844 wird sie im Zusammenhang mit Wegausbau erwähnt.Die jetzt hier stehende Kapelle, im Volksmund “Käppele” genannt, wurde im Jahre 1893 von Maurermeister Wilhelm Erbsland gebaut, der einige Jahre vorher den Bau der Kreuzwegstationen geleitet hat. Anlaß hierfür war ein tragischer Unfall in der Wyhler Straße, der die Familie Gerhard Langenbacher traf und seiner Frau das Leben kostete. Die Jahreszahl 1893 bezieht sich auf den jetzigen Bau nach dem Unglück. Die Zahlen 1551 und 1689 auf dem Türkranz weisen auf eine Verwendung von Baumaterial aus Bauten hin. Ob der jetzige Sandsteintürrahmen von der Vorgängerkapelle an der Rennergasse übernommen wurde, ist nicht mehr zu klären.

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