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Wutach Ewattingen

Ewattingen ist der Hauptort der Gemeinde Wutach. Das Dorf beherbergt zugleich das Rathaus; die meisten Touristen, die die Gemeinde wegen ihrer Lage und der imposanten Natur aufsuchen, kommen hierher. Denn Ewattingen liegt direkt oberhalb der Wutachschlucht. Von hier aus durchquert bei der Wutachmühle sogar eine der wenigen Straßen die Schlucht. Parkplatz und ein Wanderkiosk liegen unmittelbar dort.


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Früheste, auf der Gemarkung gefundene Spuren menschlicher Siedlung sind Zeugen der Urnenfelder-Kultur (1250 – 800 v.Chr.). Ein Fund römischer Münzen lässt die Annahme zu, dass durch Ewattingen alte Verkehrswege führten; ein alemannisches Gräberhügelfeld wurde um die Jahrhundertwende entdeckt. Die ältesten Urkunden berichten, dass 795 n.Chr. in Ewattingen eine St.Martins-Kirche stand, sie gehört zu den ältesten Kirchen der Baar. In Urkunden von 816 und 889 n.Chr. wurde in Ewattingen Königs- und Grafgut aufgeführt, was darauf schließen lässt, dass der Besitz der Ortsherren von Ewattingen – Eripet oder Egipet – anlässlich der Niederwerfung des Aufstandes der Alemannen gegen die Franken konfisziert wurde. Ein im Bachtal liegender Alemanne Onherr und sein Sohn Halbhar übertrugen ihren Besitz 821 n.Chr. an das Kloster St.Gallen, dem bereits 816 n.Chr. das Grafengut übereignet worden war. Mit der Zeit entstand ein Adel von Ewattingen, der sich mit dem benachbarten Adel von Blumegg durch Heirat verband. Die Spuren einer Burganlage sind heute noch auf dem Hörnleberg zu sehen. Im Jahre 1370 wurde diese Burg von Schaffhauser Bürgern als Vergeltung dafür zerstört, dass die “Un-edlen” von Ewattin­gen mehrfach Schaffhauser Kaufmannszüge überfielen. Ein neues Schloss wurde in der Folge in der Dorfmitte errichtet. 1418 kam Ewattingen zum Kloster St.Blasien.

Kirche St. Gallus

Als erste Kirche wird eine Martinskirche genannt. Im Lauf der Jahrhunderte hat sich das Patronat der Kirche geändert und sie wurde dem Hl. Gallus geweiht. Der heutige Bau und hier besonders der Turm, gehen auf einen Neubau im Jahre 1595 zurück, der wohl nur wenige Jahre später durch eine Feuersbrunst zerstört wurde. 1608 weihte der St. Blasische Abt Martin Meister den heutigen Kirchenbau. Der Turm trägt die Jahreszahl 1595, die Sakristeitüre 1606 und an zwei Schlusssteinen finden sich jeweils die Jahreszahlen 1606 und 1608. Die Kirche hat als Seltenheit eine Vorhalle mit Rippengewölbe. Das Kirchenschiff ist flach gedeckt und hat gotische Fenster. Der Chorraum enthält ein gotisches Kreuzrippengewölbe mit drei Schlusssteinen. Der erste trägt die Inschrift: Erbaut 1606, der zweite: 1. Brand 1792 und der dritte: 2. Brand 1875. Der auffallende Hochaltar lässt an dessen Dreiteilung der unteren Hälfte noch die Herkunft vom spätgotischen Flügelaltar erkennen, während die Säulen und die Bekrönung des Altars jedoch den stilistischen Merkmalen der Renaissance-Kunst entsprechen. Das Mittelbild zeigt die Anbetung des Christuskindes durch die drei Weisen im Relief. Die Seitenteile enthalten in Medaillons die vier Evangelisten: links oben Lukas, unten Johannes, rechts oben Matthäus, unten Markus. Das obere Relief enthält eine Marienkrönung, die schmückenden Seitenteile, links das Wappen von St. Blasien, während das rechte Wappenschild leer ist. Ganz außen stehen noch die Figuren des hl. Blasius und des hl. Benedikt, des Patrons von St. Blasien und des Ordensgründers des dortigen Klosters, und als Bekrönung eine Statue des hl. Gallus, des Kirchenpatrons, umgeben von zwei Engeln.

Während der Bauernkriege war Ewattingen im Jahre 1525 Versammlungs- und Beratungsort der aufständischen Bauern aus der Landgrafschaft Stühlingen unter der Führung des legendären Hans Müller von Bulgenbach. Hier wurden die sog. “Ewattinger Artikel” verfasst. Diese sind die im Grunde sehr maßvoll gehaltenen Forderungen der Unterdrückten an die Adresse der Mächtigen. Die Unterwerfung nach dem gescheiterten Aufstand wurde für diese Region auch in Ewattingen besiegelt. Der Friedensschluss enthielt für die Bauern einige unangenehme Auflagen. Außerdem hatten sie Abbitte und einen Treueeid zu leisten.

100 Jahre später, im 30jährigen Krieg, herrschte zunächst Ruhe. Erst im Jahre 1632 besetzten die Schweden und Württemberger die Ämter von Bonndorf und Blumegg. Nach kurzer Vertreibung kamen sie 1633 wieder. Eine Zeitlang war Ewattingen sogar St.Blasianisches Hauptquartier. Im Zuge der Säkularisierung wurde 1807 das St.blasianische Amt in Ewattingen aufgelöst. Die Gemeinde wurde badisch. Das ehemalige Schloss führt heute noch die Bezeichnung “Amtshaus”.

Der große Brand von 1875 vernichtete mehr als die Hälfte der Gebäude samt der Kirche. Ewattingen weist bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges eine rein bäuerliche Struktur auf. Aber schon im vorigen Jahrhundert konnte die Landwirtschaft nicht mehr alle Bewohner ausreichend versorgen. Außer den Auswanderern nach Amerika gab es besonders nach der Brandkatastrophe von 1875 zahlreiche Stadtflüchtlinge, die in der aufkommenden Industrie ihr Auskommen suchten und fanden. Der Erste Weltkrieg stoppte nur kurzfristig diese Landflucht. Eine gewisse Wende brachte die Neugründung von sog. Zuerwerbsbetrieben im Ort selbst und von kleineren Fabriken in der unmittelbaren Nachbarschaft.

An dem nach dem Zweiten Weltkrieg aufkommenden Tourismus hatte die Gemeinde zunächst nur einen bescheidenen Anteil. In den letzten Jahren hingegen vergrößerte sich dieser in beträchtlichem Umfang. Ferien auf dem Bauernhof zu machen gilt heute im Zuge der Rückbesinnung auf die Zeit als besonders attraktiv. Die herrliche Wutachschlucht zieht Geologen, Zoologen und Biologen sowie Wanderer an. Eine gastfreundliche Bevölkerung und nicht zuletzt eine ausgezeichnete Gastronomie sind Garant für eine weitere Aufwärtsentwicklung des Fremdenverkehrs. Das 1972 gebaute Hallenbad bietet ein zusätzliches Angebot, das neben Touristen auch von Besuchern aus der näheren und weiteren Umgebung gerne genutzt wird.

Bei der Einweihung des Rathausbaus im Jahre 1952 wünschte der damalige Bundestagsabgeordnete Anton Hilbert, dass das Rathausglöckchen den Tag der Wiedervereinigung aller Deutschen und einen langen, einheitlichen und ungeteilten Frieden in Freiheit für unser Volk einleiten könne. Wenn er seinen Wunsch auch nicht mehr zu Lebzeiten verwirklicht sehen konnte, so ist er für alle Deutschen in Erfüllung gegangen.

Der zu Ewattingen gehörende Bruderhof diente in den letzten Kriegsjahren als Zufluchtsstätte der Mutter und Schwester der Geschwister Hans und Sophie Scholl.

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