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Glottertal

Weinkennern und Gourmets ist Glottertal im Breisgau im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald schon lange ein Begriff. Hauptsächlich an den Wochenenden suchen Städter aus Freiburg und Emmendingen den Weg in das schmale Tal und verwandeln das idyllische gelegene Dorf in einen weltlichen Wallfahrtsort. Doch weltweiten Ruhm erlangte Glottertal durch eine Fernsehserie: Hier steht die berühmte “Schwarzwaldklinik”, die 1914 als “Kuranstalt Glottertal” gegründet wurde und Stoff für über 70 Sendungen hergab.

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In über 50 Ländern flimmerte die Serie über die Bildschirme. Als Folge daraus pilgerten an manchen Wochenenden täglich bis zu 3000 Touristen hierher in der Hoffnung, einen flüchtigen Blick auf „Professor Brinkmann“ zu werfen. Manche glauben allen Ernstes, den TV-Arzt leibhaftig anzutreffen.

Glottertal leitet seinen Namen vom vielfach gewundenen Glotterbach ab. Die heutige Gemeinde entstand 1970 als Zusammenschluss der Dörfer Föhrental, Oberglottertal, Ohrensbach und Unterglottertal.

Typisch ist die weit gestreute Siedlungsform mit stattlichen Fachwerkhäusern im Grund des von satten Wiesen und gepflegten Feldern durchzogenen Tales. Die großen Schwarzwaldhöfe, von denen zumindest einer noch mit Stroh gedeckt und durch Holzschindeln vor Regen und Frost geschützt ist, wurden einst von freien Bauern betrieben. Sie waren durch die Erbfolge nur selten geteilt worden und blieben oft über Jahrhunderte im Besitz ein und derselben Familie.

Auf den Höfen, die meist von hübschen Bauerngärten und Obstbäumen umgeben sind, können besonders Familien mit Kindern herrliche Ferien verbringen.

Zu empfehlen ist aber auch die bodenständige Gastronomie. Das stetig ansteigende und im oberen Tal immer enger werden de Glottertal verfügt über eine Reihe herausragender Hotels und Gasthöfe im Schwarzwaldstil.

Wer hier an einem Festtag einkehrt, bekommt mit etwas Glück vielleicht sogar einmal eine Trachtenträgerin zu Gesicht. Die unverheirateten jungen Frauen tragen an hohen Feiertagen manchmal noch das Schäppele, eine wunderschöne, glitzernde Kopfbedeckung. Es handelt sich um eine Rundkrone, die mit Glasperlen, Silberplättchen, Spiegeln und buntem Flitter geschmückt ist. Bei Folkloredarbietungen ist die Glottertäler Tracht natürlich mit von der Partie.

Im Mittelalter zählte das Tal zu den wohlhabenden Gegenden des Schwarzwaldes. Die Herzöge von Zähringen, die im 13. Jahrhundert Freiburg gründeten, ließen hier nach Silber und anderen Erzen graben – mit großem Erfolg. Über zwei Jahrhunderte lang wurden die reichen Vorkommen ausgebeutet, bis im 16. Jahrhundert der Abbau zu mühsam wurde. Da tat sich eine neue Einnahmequelle auf, die auch heute noch kräftig sprudelt. Um 1350 wurden im unteren Teil des Glottertales die ersten Reben gepflanzt.

Und im 17. Jahrhundert sorgte Karl von Kleinbrodt dafür, dass man Rebstöcke aus Durbach in der Ortenau einführte. Damit war das Fundament für eine vorzügliche Weinkultur gelegt. Der „Rote Bur“ wurde weit über das Glottertal hinaus bekannt und ist unter Weinkennern ebenso beliebt wie der „Eichberg“.

Traditionell überwiegt der Anbau von Spätburgunder, womit man heute voll im Trend liegt. Er wird zu Rotwein und Weißherbst ausgebaut. Der Wein wächst an den steilen Südhängen, deren Grund aus wärmespeicherndem Gneisgestein besteht.

Die Glottertäler Rebgärten liegen teilweise bis zu 500 Meter hoch und erreichen somit die größten Höhenlagen im deutschen Weinbau. Wer Glottertäler Wein einkaufen möchte, sollte dies allerdings im Ort tun. Denn nur ein Bruchteil des hier produzierten Getränkes geht in den Groß- und Fachhandel. Außerdem lässt sich ein Direkteinkauf immer mit einer kleinen Weinprobe verbinden – auch dies kann ein unvergessliches Urlaubserlebnis sein.

Talaufwärts, auf dem Weg nach St. Peter, sollte man der Hilzingermühle einen Abstecher einräumen. Es handelt sich um eine alte Schwarzwälder Mühle, die 1621 erbaut wurde und noch bis 1963 in Betrieb war, ehe sie nach einer Restaurierung zur Museumsmühle umfunktioniert wurde. Sie kann nur in Verbindung mit der von Mai bis Anfang Oktober immer freitags stattfindenden Mühlenwanderung besichtigt werden – oder für Gruppen jederzeit auf Anmeldung.

Jahreszeiten im Glottertal

Das milde Klima und die einmalige Lage im geschützten Tal am Fuße der Schwarzwaldberge verwöhnt die Glottertäler mit der sanften Wärme der Rheinebene und der erfrischenden Luft des Schwarzwaldes. Dem Lauf der Jahreszeiten folgend präsentiert sich das sonnenverwöhnte Tal mit einer reizvollen Vielfalt das ganze Jahr hindurch. Üppige Obstbaumblüte oder satte, bunte Wiesen, herbstgoldene Reben oder weiße Schwarzwaldberge – jede Saison zeigt ihr eigenes Gesicht und bietet unvergessliche Erlebnisse.

Frühling. Während im nahen Hochschwarzwald noch winterliche Temperaturen herrschen und auf dem Gipfel des Glottertäler Hausbergs Kandel der Schnee den ersten warmen Sonnenstrahlen trotzt, zieht im geschützten Glottertal der Frühling besonders früh ein und entfaltet seine beeindruckende Blütenpracht. Dank des einmalig milden Klimas am Rande der Oberrheinebene erwacht die Natur bereits in den ersten Frühlingswochen zu ihrem vollen Leben. Die weitläufigen Streuobstwiesen erstrahlen in weiß und rosa, und neben den vielen Besuchern ziehen auch die Bienen und Vögel in das Tal ein, um an den allgemein um sich greifenden Frühlingsgefühlen eifrig teilzuhaben.

Sommer im Glottertal heißt: Kirschenzeit, Sonne genießen, durch schattige Wälder wandern, aber auch in Gartenwirtschaften oder an der erfrischenden Glotter einfach die Seele baumeln lassen. Satte, farbenfrohe Wiesen und Streuobstfelder, licht-durchflutete Wälder, kristallklare Schwarzwaldbäche und eine schier unerschöpfliche Blumenpracht im Tal bescheren geradezu paradiesische Momente. Die schon fast mediterranen Sommertemperaturen machen das kühlende Bad im Panorama-Schwimmbad oder die lauen Abende mit erfrischender Sommerbrise zu unvergessichen Erinnerungen eines Sommerurlaubs im Glottertal.

Der goldene Herbst im Glottertal animiert dazu, die letzten warmen Tage und die milde Sonne des Altweibersommers zu genießen und den imposanten Farbwechsel der Natur zu erleben. In dieser Zeit zeigt sich das malerische Tal von seiner schönsten Seite: Goldglänzende Weinberge, der „Indian Summer“ des bunten Mischwaldes und weite Aussichten auf üppige, erntereife Streuobstfelder lassen jede Herbstreise im Glottertal zu einem besonderen Naturerlebnis werden. Nicht verpassen sollte man natürlich auch die Glottertäler Weinlese. Und nach langen Spaziergängen durch die Reben darf man es sich dann bei frisch gegorenem Traubenmost, dem „Neuen Süßen“, einfach gut gehen lassen.

Ein Winter im Glottertal bietet viel Ruhe und Erholung. Direkt am Fuße des Schwarzwaldes präsentiert sich die kalte Jahreszeit im Tal immer noch angenehm mild und meist schneearm. Nach ausgedehnten Winterwanderungen durch das offene Tal und wärmenden Wohlfühlstunden in einem der nahe gelegenen Thermalbäder kann man es sich in einem der gemütlichen Gasthäuser richtig gut gehen lassen. Und für echte Schneefans lockt der nahe Hochschwarzwald mit idyllisch verschneiten Wäldern und Wintersportgebieten keine 20 Autominuten entfernt. Für Winterfreuden pur.

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