Sie sind hier: Startseite » Nordschwarzwald » Ferienorte

Baiersbronn Schwarzenberg Schönmünzach Schönmünz

Die Gründung des Klosters Reichenbach führte 1085 auch zur ersten Erwähnung Schwarzenbergs, weil ein Gut im Ort dem neuen Kloster geschenkt wurde. Auf der Schwarzenberger Gemarkung wurde 1773 eine Glashütte erbaut, die bis zum beginnenden 20. Jahrhundert bestand und aus der sich der Ortsteil Schönmünzach entwickelte. Der Dichter Wilhelm Hauff erhielt die Anregungen zu seinem Märchen Das kalte Herz bei einem Besuch in Schwarzenberg. Seit 1953 ist Schönmünzach Kneippkurort. Hier mündet der Fluss Schönmünz in die Murg. Der Ortsteil Schönmünz zieht sich entlang der Schönmünz und des Langenbachs. Er besteht aus den Siedlungen bzw. Weilern Zwickgabel, Schönmünz (oder Volzenhäuser), Leimiß, Vorder-, Mittel- und Hinterlangenbach. Hier leben rund 1000 Menschen.

Unterkünfte in Baiersbronn: Übersicht | Holzschuh’s Schwarzwaldhotel | Pension Oesterle | Ferienwohnungen Waltraud Wurster | Ferienwohnungen Sackmann Althaushof |

Sehenswürdigkeiten in Baiersbronn: Ortsbeschreibung | Schwarzenberg Schönmünzach Schönmünz | Das kalte Herz von Wilhelm Hauff |

Das Dorf Schwarzenberg bestand jahrhundertelang aus 10 Lehenshöfen und hat sich in dieser Form lange nicht weiterentwickelt. Ein erster Hinweis auf den Ort ist im Reichenbacher Schenkungsbuch von 1085 zu finden, wo ein Gut "in der Grasenowe beim mons schwarzinberg" dem Kloster geschenkt wird.

In der Zeit zwischen 1795 und 1840 wurden einige der Urhöfe unter den Erben aufgeteilt. Durch diese Hofteilungen kamen nach und nach immer neue Höfe dazu. Im sogenannten Unterdorf von Schwarzenberg, früher "zu Bächen" genannt standen drei dieser Lehenshöfe. Möglicherweise befand sich dort die älteste Ansiedlung des Dorfes. Die ältesten Teile des "Althaushofes" stammen aus dem Jahre 1540. Der ehemalige Gasthof "Ochsen" wurde 1560 erbaut. Etwas weiter unten im Tal stand die Mühle, die ebenfalls Hofrecht hatte. 1973 wurde dieses Gebäude zum Wohnhaus umgebaut. Reste des alten Mühlengebäudes sind noch vorhanden.

Die herrliche Lage des Dörfchens wurde schon vor langer Zeit viel gepriesen. In einem Reisebericht "Bilder aus dem Schwarzwald" aus dem Jahre 1828 heißt es unter anderem: "Nun wanderten wir dem Dorfe Schwarzenberg zu, dessen Lage uns als wildromantisch beschrieben worden. -¦Hoch gelegen erblickt man auf grünen Matten das Kirchlein von Schwarzenberg und etliche Dorfwohnungen, hinter ihnen höheres Gebirg. Wasser, Fels, Tannendunkel und helleres Wiesengrün, Berg und Halden, Nähe und Ferne finden wir so malerisch zusammengestellt und abgewogen, dass wir nicht umhin können, die Landschaft als ein Gemälde zu betrachten."

Der kleine Ort Schwarzenberg spielte auch in der Literatur eine bedeutende Rolle. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Wilhelm Hauff für sein Märchen "Das kalte Herz" die realen Vorlagen in Schwarzenberg und Umgebung fand. Seine Erzählungen von Köhlern, Flößern, Glasmachern und reichen Holzhändlern vermitteln ein anschauliches Bild der unruhigen Zeiten in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert. Ein Verwandter des Dichters, Johann Gottlieb Hauff war von 1817-1820 Pfarrer in Schwarzenberg. Von ihm und aus Erzählungen in der "Sonne", dem damals bedeutensten Gasthof zwischen Röt und Schönmünzach, hat Hauff mit ziemlicher Sicherheit historische Grundlagen für das Märchen bezogen.

Auch in einem anderen literarischen Werk spielt Schwarzenberg eine Rolle. Mehrere Kapitel in dem historischen Roman "Schillers Heimatjahre - Die Wanderungen des Heinrich Roller" (1843) des schwäbischen Dichters Hermann Kurz handeln vom Dorf Schwarzenberg, das bis Ende des 18. Jahrhunderts von den Kumpanen des Räuberhauptmannes Hannikel heimgesucht worden sein soll.

1974-1975 Die Murgtalgemeinden Klosterreichenbach, Huzenbach und Schönmünzach-Schwarzenberg schließen sich der Gesamtgemeinde Baiersbronn an.

Weitere Informationen sowie die Broschüre: Erlebnispfad Nr. 1: "Flößer, Köhler,Waldgeister" erhalten Sie bei der Baiersbronn Touristik sowie in allen Rathäusern und Ortschaftsverwaltungen der Gemeinde Baiersbronn. Erinnerungen an Wilhelm Hauff werden wach im Hauff's Märchenmuseum im Baiersbronner Oberdorf. Eine detailliert Beschreibung der Geschichte der Gemeinde Baiersbronn finden Sie auch in dem Buch: "Baiersbronn - Vom Königsforst zum Luftkurort" (360 Seiten, zahlreich bebildert).

Wandern in Schwarzenberg und Schönmünzach

Eine Wanderung im Murgtal ist immer ein Genuss, auch wenn dieser kein "spektakuläres Gipfelerlebnis" beinhaltet. Die rund 9 Kilometer weite Strecke von Schönmünzach rund um Schwarzenberg ist so richtig geeignet, um "die Seele baumeln zu lassen". Von der Länge ist die Tour auf die kurzen Tage der Wintermonate abgestimmt, zumal der Ausgangspunkt auch in relativ günstigen Abständen mit der Stadtbahn erreichbar ist.

Die beiden Teilorte Schönmünzach und Schwarzenberg liegen 13 Kilometer vor der "Muttergemeinde" Baiersbronn, wenn man von der Rheinebene aus auf der Bundesstraße 462 oder mit der Stadtbahn von Rastatt aus durch das Murgtal in Richtung Freudenstadt fährt. "Wo einst die Schwarzwälder Glasmacher ihr Handwerk zu großer Kunst entwickelten, wird heute die selbe Mühe zum Wohl unserer Feriengäste aufgebracht". Diese Vorgabe aus einer Beschreibung über die beiden seit 1953 als Luft- und Kneippkurorte firmierenden Ansiedlungen bestätigt sich auch in der Beschilderung für die Wanderfreunde, die zum Auftakt unserer Tour am Bahnhof (dort sind auch genügend Parkplätze) in Schönmünzach eine Informationstafel studieren können. Am Feuerwehrgerätehaus vorbei kommen wir links haltend über die Murgbrücke zur Bundesstraße, wo die Hinweisschilder auf der Verkehrsinsel stationiert sind. Wir folgen der Richtung "Silberberg 2,5 km", der Anstieg führt direkt über die Granitsteinmauer. Gezeichnet ist die Strecke zuerst auch mit dem gelben Rhombus sowie als "Romantiktour".

Bei der Station "Klararuhe" bleiben wir in Richtung Schwarzenberg, wo wir nach zwei Kilometern zwischen den beiden Hotels hindurch über der Murg den Einstieg auf den Erlebnispfad "Flößer, Köhler, Waldgeister" finden. Wir sind jetzt überdies auf dem Radweg "Tour de Murg" und müssen deshalb beim Anstieg bis Abzweig zum "Roten Rain" besonders aufpassen. Nach der Waldpassage folgen wir beim Wiesengelände dem gelben Rhombus zu den Stationen "Mäder", "Roter Rain" und "Eichäcker". Ab dort halten wir in Richtung "Schwarzenbachquelle" und "Schönmünzach 2.5 km", kommen dann nach wiederum einer längeren Waldpassage zur Station "Staig", von wo sich wie mehrfach unterwegs eine herrliche Aussicht auf den malerischen Ort mit der Kirche als Mittelpunkt inmitten der Jahrhunderte alten Lehensbauernhöfe bietet. Auf drei Informationssäulen vor "Löwens Panoramastüble" wird die Problematik eben dieser Bauerngehöfte hingewiesen. "Heute ist die Landwirtschaft des mittleren Murgtales nicht mehr wettbewerbsfähig", ist da zu lesen. Aber auch, dass ein junger Schäfer mit seiner Herde das rund 150 Hektar weite Grünland um das Dorf nutzt, und dass ein junger Bauer mit seinen Weiderindern hilft, die Landschaft frei zuhalten, damit sie attraktiv für den Tourismus bleibt. Auf der Tafel: "Aussichten die wir den Bauern verdanken", macht die Gemeinde Baiersbronn unter anderem solchermaßen auf die sich verstärkende Problematik der unrentablen Landwirtschaft aufmerksam: "Man muss das als Hobby betrachten - und ein Hobby kostet Geld. Ohne staatliche Zuschüsse könnten wir uns das nicht mehr leisten". Im Rückblick wird außerdem daran erinnert, dass einst 10 Lehensbauern diese grüne Oase um Schwarzenberg inmitten der dunklen Waldungen urbar gemacht haben.

Wenn wir uns ab der Station "Staig" in Richtung "Thierhalde" von der herrlichen Aussicht und der Hüttenatmosphäre bei "Löwens Panoramastüble" verabschieden steht uns noch ein 1,4 Kilometer weiter Abstieg zum Ausgangspunkt bevor, auf dem wir wahrscheinlich über eine Entwicklung nachdenken, mit welcher die Kommunen des Murgtales generell zu kämpfen haben, um die Landschaft für den Tourismus zu erhalten -“ im Falle von Baiersbronn mit seinen 9 Teilorten ist dies immerhin eine Fläche von 18.970 Hektar.

Wanderung: Von Schönmünzach rund um Schwarzenberg, Tourenlänge: 9 km. Sehenswürdigkeiten: herrliche Aussichten, Informationen über die Problematik von Landwirtschaft und Forst. Einkehrmöglichkeiten: Schönmünzach Schwarzenberg, "Löwens Panoramastüble" Kartenmaterial: Wanderkarte "Murgtal" vom Tourismus-Zweckverband "Im Tal der Murg", Freizeitkarte des Landesvermessungsamtes "Baden-Baden" (Blatt 501)

Pkw-Anfahrt: Ab der Rheintalautobahn Ausfahrt Rastatt-Nord auf der Bundesstraße 462 bis Schönmünzach;
mit der Stadtbahn von Rastatt durch das Murgtal bis zum Bahnhof Schönmünzach

Wir verwenden Cookies, um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Erlauben" erklären Sie sich damit einverstanden. Bei "Ablehnen" werden manche Inhalte ausgeblendet. Erfahren Sie mehr unter Cookies & Datenschutz